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Boeing-Aktie steigt trotz Cyberangriff und Erpressungsversuch im Teilegeschäft

Boeing analysiert einen Cyberangriff, der nach einem Erpressungsversuch das Teile- und Vertriebsgeschäft beeinträchtigt hat

Eulerpool News 2. Nov. 2023, 10:30

Boeing, der führende US-Flugzeug- und Rüstungskonzern, hat am Mittwoch die Öffentlichkeit darüber informiert, dass das Unternehmen derzeit einen Cyber-Angriff untersucht, der Auswirkungen auf sein Teile- und Vertriebsgeschäft haben könnte.

Ein Sprecher von Boeing betonte dabei, dass die Sicherheit von Flugzeugen nicht beeinträchtigt sei. Er ergänzte, dass das Unternehmen bereits aktiv an der Untersuchung des Vorfalls arbeite und eng mit Strafverfolgungs- und Aufsichtsbehörden zusammenarbeite. Ferner werde auch die Kommunikation mit Kunden und Zulieferern intensiviert.

Die Untersuchungen wurden von Boeing eingeleitet, nachdem die Hackerorganisation Lockbit am Freitag damit gedroht hatte, eine große Menge gestohlener sensibler Daten von Boeing ins Internet zu stellen, sollte das Unternehmen nicht bis zum 2. November Lösegeld zahlen. Diese bedrohliche Nachricht ist mittlerweile nicht mehr auf der Website der Hacker zu finden. Es ist bislang nicht bekannt, welche Daten genau gestohlen wurden.

Eine Anfrage von Reuters an Lockbit blieb unbeantwortet. Boeing äußerte sich nicht über mögliche Zusammenhänge zwischen dem Hack und der erpresserischen Forderung sowie über möglicherweise betroffene verteidigungsrelevante Daten.

Boeings Ersatzteil- und Vertriebsgeschäft, welches Teil der Sparte Global Services ist, bietet Kunden Material- und Logistikunterstützung an, wie es im Jahresbericht 2022 des Unternehmens beschrieben wird. Einige Seiten auf der offiziellen Website von Boeing, die Informationen über den betroffenen Geschäftsbereich lieferten, waren am Mittwoch aufgrund von technischen Problemen nicht erreichbar. Eine Sprecherin von Boeing erklärte dazu, dass man davon ausgehe, dass die Seite bald wieder online sein werde.

Laut der US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit CISA war Lockbit im vergangenen Jahr die weltweit aktivste Gruppe von Erpressungs-Hackern. Insgesamt sollen seit 2020 mehr als 1700 US-Organisationen von diesem Cyber-Erpressernetzwerk attackiert worden sein. Bislang hat sich die CISA noch nicht zu der Stellungnahme von Boeing geäußert. An der Börse notiert die Boeing-Aktie vorbörslich bei 190,60 US-Dollar und verzeichnet damit ein Plus von 0,64 Prozent.

Die jüngsten Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Gefahr von Cyber-Angriffen auf Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtbranche. Die Folgen können dramatisch sein, wie der jüngste Vorfall mit Boeing zeigt. Angesichts des rasanten technologischen Fortschritts und der damit einhergehenden Abhängigkeit von digitalen Systemen ist es unerlässlich, dass Unternehmen wie Boeing ihre Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich überprüfen und verbessern.

Die Verantwortlichen müssen sich der Tatsache bewusst sein, dass die Gefahr von Cyber-Angriffen, egal ob durch erpresserische Hacker oder staatlich unterstützte Gruppen, ständig vorhanden ist und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die Sicherheit der Kundendaten und die ordnungsgemäße Funktionsweise von Flugzeugen zu gewährleisten.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass Boeing bald weitere Informationen zu diesem Vorfall herausgeben wird und dass dieser Fall als Weckruf für die gesamte Branche dienen kann, um die Sicherheit in einer Zeit, in der Cyber-Kriminalität immer mehr zunimmt, zu gewährleisten. Denn nur so können zukünftige Bedrohungen erfolgreich abgewehrt und die Integrität und Vertrauenswürdigkeit der Luft- und Raumfahrtindustrie bewahrt werden.

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